Familienumzug nach Spanien & Italien: Was Du wirklich wissen musst

Ein Umzug mit der Familie nach Spanien oder Italien ist mehr als nur eine aufregende Veränderung – er bedeutet neue Chancen, aber auch Herausforderungen, die weit über das Packen von Kisten hinausgehen. Viele Familien, die diesen Schritt wagen, haben bereits eine Verbindung zum Zielland, sei es durch Verwandte, berufliche Möglichkeiten oder eine frühere Erfahrung im Land. Doch selbst mit Vorkenntnissen gibt es viele Faktoren, die für einen erfolgreichen Start entscheidend sind.

Während die üblichen Behördengänge und Formalitäten in den meisten Ratgebern zu finden sind, geht es hier um realitätsnahe und tiefgehende Einblicke, die eine echte Hilfestellung für den Neustart bieten.

1. Der richtige Wohnort für Familien: Wo lohnt es sich wirklich?

Die Wahl des Wohnorts beeinflusst nicht nur die Lebensqualität, sondern auch den finanziellen Rahmen und die Integration in die Gesellschaft. Familien sollten sich bewusst machen, dass touristisch beliebte Gegenden nicht immer die besten für einen dauerhaften Lebensmittelpunkt sind.

Spanien: Lebensqualität abseits der Küsten-Metropolen

  • Valencia & Castellón: Valencia ist eine der familienfreundlichsten Städte Spaniens, mit guter Infrastruktur, erschwinglichen Mietpreisen und internationalen Schulen. Castellón, nur eine Stunde entfernt, bietet ein ruhigeres, günstigeres Umfeld mit direktem Zugang zu Stränden und Natur.
  • Santander & Oviedo (Nordspanien): Hier sind die Sommer angenehmer, die Bildungssysteme stark und die Mietpreise deutlich niedriger als in Madrid oder Barcelona. Allerdings sind Englischkenntnisse weniger verbreitet, weshalb Spanischkenntnisse unerlässlich sind.
  • Inseln wie Teneriffa oder Mallorca: Während Mallorca hohe Immobilienpreise hat, ist Teneriffa mit niedrigeren Lebenshaltungskosten und attraktiven Steuerregelungen für Expats eine Alternative.

Italien: Regionen mit guten Zukunftsperspektiven für Familien

  • Bologna & Umgebung: In der Emilia-Romagna gibt es eine der besten Gesundheits- und Bildungssysteme Italiens. Die Wirtschaft ist stabil, was für langfristige Jobperspektiven sorgt.
  • Udine & Trentino: Beide Regionen bieten hohe Lebensqualität, sind wirtschaftlich solide und haben gute Anbindungen an Deutschland, Österreich und die Schweiz.
  • Sizilien & Kalabrien: Obwohl günstiger als der Norden, sind Jobs hier rar, die Bürokratie herausfordernd und die Gesundheitsversorgung schwächer. Wer nicht remote arbeiten kann, sollte diesen Faktor berücksichtigen.

Tipp: Vor einem endgültigen Umzug ist ein Langzeitaufenthalt in der gewählten Region sinnvoll, um Infrastruktur, Lebenshaltungskosten und soziale Strukturen realistisch einzuschätzen.

2. Schulen & Kinderbetreuung: Große Unterschiede je nach Region

Spanien

  • Öffentliche Schulen: Kostenlos, aber oft mit strengen Lehrplänen. In ländlichen Regionen sind Klassen kleiner, während in Großstädten Schulen oft überfüllt sind.
  • Concertados: Halbstaatliche Schulen mit besserer Ausstattung, aber oft einer konfessionellen Ausrichtung.
  • Internationale Schulen: Ideal für Expats, aber teuer (zwischen 700 und 1.500 € pro Monat).
  • Kindergärten: Sind privat und kosten je nach Stadt zwischen 300 und 800 € monatlich.

Italien

  • Öffentliche Schulen: Fokus auf Theorie, wenig praktische Inhalte. Unterricht bis zum frühen Nachmittag.
  • Privatschulen & Montessori-Schulen: Teurer, aber mit moderneren Lehrmethoden. Besonders im Norden gut vertreten.
  • Kinderbetreuung: Kitaplätze sind begrenzt, private Krippen oft die einzige Alternative.

Tipp: Spanische Schulen setzen stark auf das Spanische, italienische Schulen auf Italienisch. Wer eine internationale Schule vermeiden möchte, sollte Kinder frühzeitig auf die Landessprache vorbereiten.

3. Gesundheitssystem: Gesetzlich oder privat?

Spanien

  • Wer in Spanien arbeitet, ist automatisch in der Seguridad Social versichert. Die Versorgung ist gut, aber Wartezeiten für Fachärzte können mehrere Monate betragen.
  • Private Krankenversicherungen (ca. 50–200 € pro Monat) sind sinnvoll, wenn man schnellen Zugang zu Spezialisten haben möchte.

Italien

  • Der SSN (Servizio Sanitario Nazionale) bietet eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, die jedoch je nach Region stark variiert.
  • Im Norden (Lombardei, Emilia-Romagna) ist das System effizienter, während im Süden oft Engpässe bestehen.
  • Viele Expats setzen auf private Zusatzversicherungen, um Wartezeiten zu umgehen.

Tipp: Wer regelmäßig Fachärzte benötigt, sollte sich bereits vor dem Umzug über die medizinische Versorgung in der Zielregion informieren.

4. Steuern & Finanzen: Die oft unterschätzten Unterschiede

Spanien

  • Einkommen bis 12.450 €: 19 %, ab 60.000 €: über 40 %.
  • Immobilienkauf: Bis zu 10 % Grunderwerbsteuer.
  • Banken verlangen oft einen Nachweis über regelmäßiges Einkommen für Mietverträge oder Kontoeröffnungen.

Italien

  • Einkommen über 28.000 €: 38 %, über 75.000 €: 43 %.
  • Immobilienpreise in Großstädten wie Mailand sind hoch, während sie im Süden Italiens erschwinglich sind.
  • Wer sich ins AIRE-Register (Anagrafe Italiani Residenti all’Estero) einträgt, kann von steuerlichen Vorteilen profitieren.

Tipp: Wer aus Deutschland wegzieht, sollte prüfen, ob er in Deutschland weiterhin steuerpflichtig bleibt (z. B. bei Eigentum oder Vermietungseinkünften).

5. Integration & soziales Leben: Was wirklich hilft

Viele Expats berichten, dass der wichtigste Faktor für einen gelungenen Neustart nicht Bürokratie oder Jobsuche ist, sondern die Integration in das soziale Leben.

Spanien

  • Mit Einheimischen anfreunden: Spanier sind offen, aber echte Freundschaften brauchen Zeit. Wer sich in Vereinen oder Sportclubs engagiert, findet schneller Anschluss.
  • Kulturelle Unterschiede beachten: Spontanität und Flexibilität sind gefragt – feste Pläne werden oft kurzfristig geändert.

Italien

  • Italienische Familienstruktur verstehen: In Italien spielen Familie und Tradition eine größere Rolle als in Deutschland. Wer langfristig in Italien bleiben will, sollte sich darauf einstellen.
  • Sprachkurse & Netzwerke: Viele Städte bieten kostenlose Sprachkurse an. Lokale Meetups oder Gruppen auf Plattformen wie Meetup.com helfen beim Knüpfen von Kontakten.

Tipp: Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Auch wenn viele in touristischen Gebieten Englisch sprechen, verbessert Italienisch oder Spanisch die Jobchancen erheblich.

6. Umzugslogistik: Planung ist das A und O

Ein internationaler Umzug ist logistisch anspruchsvoll. Es geht nicht nur um den Transport von Möbeln, sondern auch um Zollbestimmungen, temporäre Lagerung und die Koordination vor Ort.

Warum ein Umzugsunternehmen sinnvoll ist

Ein spezialisierter Dienstleister wie Intermove bietet:

  • Komplette Zoll- und Logistikabwicklung, um Probleme mit Einfuhrbestimmungen zu vermeiden.
  • Optionale Zwischenlagerung, falls die finale Wohnungssuche länger dauert.
  • Unterstützung bei bürokratischen Fragen, die über den eigentlichen Umzug hinausgeht.

Mehr Infos gibt es hier: Intermove Umzugsdienste

Fazit: Gut vorbereitet wird der Neustart einfacher

Spanien und Italien bieten fantastische Möglichkeiten für Familien – aber nur, wenn man sich frühzeitig mit den Details auseinandersetzt. Wer die richtige Region wählt, sich auf die Bürokratie vorbereitet und früh Kontakte knüpft, kann die typischen Anfangshürden vermeiden. Ein erfahrener Umzugsdienstleister kann zusätzlich viel Arbeit abnehmen und den Übergang erleichtern.